Für die Relais-Ortsrunde reicht oft eine einfache Groundplane-Antenne. Etabliert ist hier die „poor man's groundplane”-Antenne, die auch gerne von Einsteigern als erstes Antennenprojekt in Angriff genommen wird. Verfügt der Funkamateur über entsprechendes Werkzeug, läßt sich das natürlich auch in hochwertiger Form bauen — auch wenn dies nicht unbedingt zum erwarteten Erfolg führen muß.
Die „poor man's groundplane” ist wohl die Antenne, für die die meisten Aufbauanleitungen im Netz und in der Literatur existieren, zum Beispiel [1], [2], [3], [4], [5], [6] oder [7]. Der Aufbau erfolgt meist auf Basis einer N- oder PL-Flanschbuchse mit Messing- oder Kupferdrähten. Ist eine solche Antenne für einen Funkamateur, der eine eigene Drehbank im Bastelkeller stehen hat überhaupt standesgemäß? Auf jeden Fall, denn jetzt müssen keine Kompromisse bezüglich der Haltbarkeit mehr eingegangen werden! Es ergibt sich ein zweckmäßiger Aufbau, der fast vollständig aus Aluminium besteht.
Die „Antennenbibel” von Rothammel gibt zwar genaue Abmaße für diesen Antennentyp an, jedoch nicht die Bezugspunkte. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, fallen doch bei einer Anntenne für die Kurzwelle oder das 2-Meter-Band wenige Zentimeter Versatz der Komponenten zueinander kaum ins Gewicht. Im 70-Zentimeter-Band sieht das leider etwas anders aus.
Unsicherheiten in der Länge lassen sich mit einem Netzwerk-Analysator problemlos beheben — zu lange und zu kurze Komponenten lassen sich einfach identifizieren und durch Verlängerung oder Verkürzung beheben.
Was sich nicht beheben läßt, ist die bei der Konstruktion nicht bedachte transformierende Wirkung der koaxialen Befestigung des Strahlers im Antennenfuß. Die Messinghüse fungiert als ca. 2cm langes Transformationsglied mit einem geschätzen Wellenwiderstand von 10 Ω.
Und so ist diese Antenne fast nicht auf ein VSWR besser als 2 zu bekommen.
Mit dieser Antenne erreiche ich alle Relaisfunkstellen in der Umgebung — womit der ursprüngliche Verwendungszweck erfüllt wäre. Aber damit ist die Antenne zu gut für eine Neukonstruktion und zu schlecht um einen Nachbauplan zu veröffentlichen — möge sie also dem Antennenbauer als Mahnmal dienen, daß selbst kurze koaxiale Abschnitte auf den hohen Bändern eine nicht mehr vernachlässigbare Transformationswirkung besitzen.