Der Steuerteil ist für die Benutzerschnittstelle, Abstandsregelung, Pulserzeugung und einige wenige Nebenfunktionen zuständig. Detaillierte Informationen und Schaltpläne zum Steuerteil des μEDM finden sich im entsprechenden Kapitel des Entwicklungsdokuments.
Kern des Steuerteils ist ein mit 16 MHz getakteter Mikrocontroller vom Typ ATmega32. Für die Vorschubregelung und die Notabschaltung wird ihm eine vom Erodierstrom abhängige Meßspannung zugeführt, geglättet und durch den internen A/D-Wandler des ATmegas digitalisiert. Dies erlaubt eine stromabhängige Abstandregelung der Elektrode.
Die Größe der Leiterplatte ist durch die des Grafik-LCDs und seinen Befestigungsmöglichkeiten vorgegeben. Deshalb wurden nur bedrahtete Bauelemente verwendet — so kommt das Zeug auch endlich mal weg. Als Nebenvorteil ergibt sich, daß der gesockelte ATmega32 nach der Firmwareentwicklung durch ein noch nicht abgenutztes Exemplar ersetzt werden kann und viel Platz für Meßklemmen vorhanden ist.
Nach EMV-Aspekten befindet sich die Steuerplatine in einem recht ungemütlichen Umfeld. Auf der Oberseite ragt sie in das EMV-verseuchte Gehäuse, von der Unterseite wird sie zwar durch das Display verdeckt, in welches allerdings auch Störungen von außen einkoppeln können, wenn z.B. die Leitungen für die Elektroden ungünstig liegen (letzteres führt auch gerne zu einem Absturz des LCDs).
Deshalb besteht die doppelseitige Leiterplatte des Steuerteils auf der Oberseite fast komplett aus einer Massefläche und auch der Rest der Leiterplatte vorwiegend aus Schutzbeschaltung und Entstörung. Insgesamt ist der Aufbau jedoch sehr aufgelockert und würde problemlos auf einer deutlich kleineren Leiterplatte Platz finden.
Durch das Konzept „Grafik-LCD und Taster-Drehgeber-Kombination” ist der Steuerteil jedoch auch sehr flexibel, insbesondere als Benutzerschnittstelle, so daß sie die Testplatine vom μC-Seminar 2008 für rapid-Prototyping-Anwendungen abgelöst hat.