Thinkpad X220 reinigen

Der kleine Lüfter im Notebook muß Schwerstarbeit leisten — insbesondere, wenn das Gerät so wenig geschont wird wie bei mir. Wenn er auch minutenlang, nachdem das letzte Browserfenster geschlossen ist, noch arbeitet, kann es sein, daß eine Reinigung nötig ist.

Foto: Lüfter verstaubt
So sieht ein Notebook-Lüfter nach 5 Jahren aus. (Zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Mein Thinkpad X220 ist seit fünf Jahren mein treuer Begleiter, und es ist momentan noch nicht abzusehen, ihn in Rente zu schicken. Dabei muß er auch einiges wegstecken. Der Betrieb auf Tisch- oder Bettdecken oder verkrümelten Eßtischen allein gehört schon zu den rauheren Betriebsbedingungen. Fielddays, Lötaktionen oder eine Werkstatt sind auch nicht unbedingt schonend. Und natürlich wird er auch „mal eben” laufend in seine Tasche gepackt, wenn nur kurz ein Raum gewechselt werden muß. Wer will schon eine lang andauernde Rechnung unterbrechen, nur um den Raum zu wechseln? Das alles geht nicht spurlos an meinem kleinen Freund vorbei.

Irgendwann hört der Lüfter auch dann nicht mehr auf zu blasen, wenn minutenlang keine Leistung mehr angefordert wird.

Foto: Lüfter gut verbaut
Tastatur und Handablage abgenommen: Der Lüfter ist gut verbaut, daß er nicht so leicht verloren geht. (Zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Von der Bauform ist der Lüfter im Thinkpad X220 ein Sirocco-Gebläse, das radial ansaugt und ausbläst. Das hat den Vorteil, daß die Luft nicht von unten angesaugt werden muß.

Der Lüfter ist so tief verbaut, daß man nur mit dem Abnehmen der Tastatur und Handauflage nicht besonders gut reinigen kann. Um den Lüfter von allen Seiten zu reinigen, muß man das Mainboard ausbauen. Das bedeutet: Das Notebook muß komplett zerlegt werden.

Foto: Computer zerlegt
Um den Lüfter von beiden Seiten zu erreichen, muß man wirklich alles zerlegen. (Zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Dank des Hardware Maintenance Manuals und der wirklich hervorragenden Konstruktion des Geräts ist dies weniger problematisch als bei fast allen von mir bisher zerlegten Notebooks — auch wenn einige Schrauben und Laschen meines Geräts nicht mit den Angaben im Hardware Maintenance Manuals übereinstimmen.

Liegt schließlich das Mainboard allein auf der Antistatikmatte, ist der Hauptaufwand schon fast erledigt. Der Lüfter läßt sich mit einem Borstenpinsel und einem Blaseball ausreichend gut reinigen, daß es für die nächsten fünf Jahre reichen sollte. Ich habe mir hier ordentlich Zeit genommen — schließlich will ich keinesfalls das empfindliche Wälzlager des Lüfters beschädigen.

Foto: Lüfter gereinigt
Sauber genug für die nächsten 5 Jahre? (Zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Beim Zusammenbau bietet es sich an, alle anderen Teile jeweils vor dem Wiedereinbau ebenfalls zu reinigen.

Kleine Metallspänchen, die sich in den Lautsprechern unterhalb der Handauflage gesammelt haben, werden mit etwas Knetgummi (vorher erst einmal gründlich weich geknetet) abgetupft.

Bei meinem Gerät hat sich die aufwendige Reinigung gelohnt. Man hört deutlich — fast nichts. Sobald die geforderte Rechenleistung nachläßt, wird dies am Lüfter hörbar. So darf es die nächsten fünf Jahre ruhig weitergehen.

DL1DOW German Amateur Radio Station