Ein Anbaumeßschieber am Querschlitten erleichtert insbesondere repetitive Tätigkeiten wie das Drehen von Gewinden erheblich. Auch an einer kleinen Drehbank wie der Optimum D180 × 300 findet er Platz.
Ein Anbaumeßschieber an der Drehbank hat keinen Seltenheitswert (mehr). Erstaunlicherweise konnte ich bei einer Internet-Recherche keine Anbauten an den Querschlitten der Optimum D180 × 300 finden. Das liegt vermutlich daran, daß es am Querschlitten außerordentlich eng zugeht. Da ich in der nächsten Zeit allerdings viele Innengewinde schneiden will, habe ich mich dennoch an diesen etwas engen Aufbau gewagt.
Ich habe mit für eine Anbringung auf der Spindelseite entschieden. Auf der Reitstockseite ginge durch die Anbringung des Anbaumeßschiebers für meinen Geschmack zuviel Verfahrweg verloren. Nach links kann man dagegen fehlenden Verfahrweg meist mit dem Längsschlitten ausgleichen.
Da es auf der Spindelstockseite für den Meßschieber etwas unangenehmer hergeht, ist die Auswerteeinheit komplett abgedeckt. Die Anzeige und auch die Spannungsversorgung erfolgen durch eine separate Anzeigeeinheit, so daß weder LCD noch Batteriefach zugänglich bleiben müssen.
Der verwendete Meßschieber kann über die Datenschnittstelle ausgelesen und mit Spannung versorgt werden, so daß weder LCD noch Batteriefach zugänglich bleiben müssen. Die Buchse entspricht „Mini-USB“, ist aber elektrisch dazu nicht kompatibel. Die Anzeigeeinheit ist eine Eigenentwicklung, auf die ich im Rahmen dieses Artikels nicht eingehen will.
Die Skala ist nur hinten befestigt. Ob das so bleibt, wird sich zeigen. Praktischerweise kann bei dieser Montageart der 150-mm-Meßschieber ohne ihn zu kürzen so montiert werden, daß er nicht vorn heraussteht.
Ein Filzabstreifer schützt den Schieber vor eindringenden Spänen.
Ein solcher Umbau geht nicht ohne Nachteile vonstatten. Der kleine Wermuthstropfen ist, daß sich momentan der Oberschlitten nicht mehr drehen läßt, weil die Abdeckung 1,5 mm nach oben ragt. Dieses Problem läßt sich allerdings leicht mit einer größeren Skalenscheibe für die Winkelverstellung des Oberschlittens beheben.
Außerdem gehen durch die Kabelabdeckung oberhalb der X-Kurbel ca. 12 mm Verfahrweg des Querschlittens nach außen verloren. Diese Einschränkung klingt größer als sie ist. Da die Spindel in diesem Bereich noch kein bischen eingelaufen ist, scheint dieser Bereich in den letzten 10 Jahren ohnehin fast nie benutzt worden zu sein.
Eventuell wird später die Abdeckung noch über die gesamte Tiefe des Querschlittens gelegt. Die Breite der hinteren Befestigung ist auf jeden Fall schon einmal so bemessen, daß das funktioniert. Momentan scheint der Filzabstreifer aber den Meßschieber ausreichend zu schützen.
Ein Anbaumeßschieber am Querschlitten ist an der kleinen Optimum D180 × 300 also zwar deutlich kniffliger als an ihren größeren Geschwistern anzubringen, aber schon die ersten Innengewinde ohne mühseliges Zählen der Umdrehungen sind den Aufwand wert.